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6 Pannentipps für Radsportneulinge

Der Radsport hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Dank neuer Materialien, der Weiterentwicklung bestehender Materialien, neuer Technologien und der Erfindung aller möglichen Tools und Gadgets eröffnen sich Radsportneulingen heutzutage Möglichkeiten, die vor knapp 20 Jahren noch undenkbar gewesen wären. Dinge wie Pannen aber gibt es immer, damals wie heute. Jeder Radsportler weiß, wie es sich anfühlt, mitten auf einer Tour wegen eines Platten oder einer gerissenen Kette festzusitzen. Da auch wir das Problem natürlich nur zu gut kennen, möchten wir dir folgende 6 Tipps mit an die Hand geben: Fangen wir ganz vorne an:

Immer Basiswerkzeuge und Ersatzteile dabeihaben

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Die wichtigsten Utensilien sind: Reifenheber, Handpumpe oder CO2-Reifenfüller, Multitool mit Kettennieter und kompatibler Ersatzschlauch.

Zusätzlich empfiehlt es sich, einen weiteren Schlauch, eine Schnellkupplung, einen Presta/Schrader-Ventiladapter (damit du den Reifen an einer Tankstelle aufpumpen kannst) und ein Stück alten Reifen mitzunehmen, mit dem sich Risse und größere Löcher flicken lassen.

Außerdem lohnt es sich immer, Latex- oder Silikonhandschuhe dabeizuhaben. Sie sorgen insbesondere bei der Reparatur der Kette dafür, dass die Hände sauber bleiben. Hast du keine Handschuhe zur Hand, dann nimm ein großes Blatt zur Hilfe, um deine Kette wieder einzuspannen oder zu reparieren.

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Halte dich am besten erst gar nicht damit auf, die Werkzeuge und Ersatzteile in die Rückentaschen deines Trikots zu zwängen, sie können bequem in der Satteltasche oder einer Werkzeugflasche transportiert werden. Mittelgroße und große Luftpumpen werden üblicherweise mit einer speziellen Rahmenhalterung geliefert, die sich in aller Regel an den Schrauben des Trinkflaschenhalters befestigen lässt.

Manche Pannen lassen sich schwer bis gar nicht beheben, habe am besten also immer ein aufgeladenes Smartphone und etwas Geld dabei.

Nicht direkt am Straßenrand reparieren und auf gute Sichtbarkeit achten

Dieser Punkt ist extrem wichtig. Als Radsportler ist man schon während der Fahrt gewissen Gefahren ausgesetzt, am Straßenrand gilt dies umso mehr. Führe deine Reparatur daher nie direkt am Standstreifen oder in einem schlecht einsehbaren Bereich (Höhenunterschiede, scharfe Kurven, Schatten) durch.

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Entferne dich so weit wie möglich von der Straße. So bist du vor vorbeifahrenden Fahrzeugen geschützt und kannst dich einzig und allein auf dein Problem konzentrieren. Investiere lieber ein paar Gehminuten, um einen geeigneten Ort zu finden, als die Reparatur auf dem Seitenstreifen durchzuführen und womöglich dein Leben zu riskieren.

Fahrrad nicht auf den Kopf stellen

Zwar gibt es dieses Phänomen immer seltener, doch hin und wieder sieht man doch noch Fahrräder, deren Reifen gen Himmel zeigen. Immer dran denken: Das macht dein Problem nicht besser. Im Gegenteil: Sattel, Lenker und Schalthebel werden schmutzig und könnten womöglich sogar Schaden nehmen.

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Noch dazu ist ein umgedrehtes Fahrrad sehr instabil und kann leicht umfallen, sobald man es berührt oder eine stärkere Brise weht. Fährst du mit hydraulischen Bremsen, kann sich eine Luftblase im System bilden, die Bremshebel werden weich und reagieren im schlimmsten Fall nicht mehr.

Kleines hinteres Ritzel und großes vorderes Kettenblatt

Okay, okay: Bisher hast du von uns immer gehört, dass man sich die Profis nicht unbedingt als Beispiel nehmen sollte. In diesem Fall aber lohnt es sich. Was machen Radsportler, wenn sie während eines Rennens hinten einen Platten bekommen? Sie geben dem Team über Funk Bescheid, heben nach Möglichkeit die Hand, lassen sich zurückfallen, fahren rechts ran, warten auf das Teamfahrzeug oder ein neutrales Begleitfahrzeug und schalten in der Zwischenzeit auf das kleine Ritzel und das große Kettenblatt.

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Letzteres ist wichtig, damit der Mechaniker möglichst schnell das Rad wechseln und der Fahrer sich wieder in den Sattel schwingen kann. Und auch für uns bedeutet dieses Vorgehen, dass wir das Hinterrad einfach und reibungslos ein- und ausbauen können. Das kleine Ritzel erleichtert die Montage, das große Kettenblatt sorgt derweil dafür, dass genügend Spannung auf der Kette bleibt und sie nicht abspringen kann.

Vor Schlauchmontage Karkasse und Reifen überprüfen

Diesen Fehler hat wohl jeder Radsportler schon einmal gemacht: Man hat eine Reifenpanne, wechselt den Schlauch, pumpt ihn auf und hat kurz darauf wieder eine Panne, weil der eigentliche Übeltäter noch im Reifen steckt oder der Reifen auf andere Weise beschädigt wurde. Bevor du also einen neuen Schlauch einbaust, gilt es erst die Ursache für das Problem auszumachen. Dazu stets Innen- und Außenseite des Reifens mit den Fingern abtasten. Und hier ist Vorsicht geboten, schließlich könnten deine Finger sich an einem spitzen Gegenstand verletzen.


Schaue dir bei dieser Gelegenheit am besten auch gleich die Felge an, denn dort könnte sich ein spitzer Gegenstand verstecken, der die Panne verursacht hat. Eine zwar unwahrscheinliche, aber durchaus plausible Möglichkeit, sollte das Felgenband verrutscht oder beschädigt sein.

Biete deine Hilfe an

Radsportler sind eine eingeschworene Gemeinschaft, alle sind freundlich zueinander und helfen einander aus. Hat man eine Panne, ist es nicht ungewöhnlich, dass andere Radsportler anhalten und einem ihre Hilfe anbieten. Und selbst wenn du persönlich keine Ahnung hast, wie man eine Panne behebt, empfiehlt es sich doch immer, die oben erwähnten Basiswerkzeuge und Ersatzteile dabeizuhaben. Schließlich wird sich immer ein Radsportler finden, der einem zeigt, wie man sie richtig verwendet. Und selbst bei der dritten Panne des Tages wird es immer hilfsbereite Personen geben, die einem einen Schlauch leihen, damit man sicher nach Hause kommt.

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Sei bitte nicht einer von diesen Radsportlern, die weder Werkzeug noch Ersatzteile dabeihaben und sich auch nicht die Mühe machen, den Umgang mit einem Reifenheber zu erlernen. Sonst könntest du eines Tages mitten im Nirgendwo festsitzen und auf dein Smartphone (sofern du denn eins mitgenommen hast) angewiesen sein. Und falls du doch zur besagten Radsportlerspezies gehörst: Bedanke dich ab und zu mit einem Kaffee bei deinen Fahrradbuddys, damit du weiterhin auf ihre Hilfe zählen kannst.

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