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7 unnötige Fahrrad-Upgrades

Sitzt du oft im Sattel und möchtest dein Bike gerne auf den neuesten Stand der Technik bringen, dann möchten wir dir wärmstens empfehlen, dir die folgende Liste ganz genau anzuschauen. Hier erfährst du alles über 7 teure Upgrades, die für die meisten Radsportler absolut unnötig sind. Okay, okay, manche von ihnen bringen marginale Vorteile oder tragen wesentlich zu einer besseren Ästhetik bei. Ein bis zwei sorgen für eine höhere Leistung, erweisen sich im Nachhinein aber als eher unpraktisch. Denke immer daran: Du musst mit dem Fahrrad fahren können und mit einigen dieser “Upgrades” setzt du nicht nur ordentlich Geld in den Sand, sondern büßt gleichzeitig auch an Komfort und Sicherheit ein.

Übergroßes Riemenscheibensystem 

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In Anbetracht des Anschaffungspreises (200-800 €) und der angeblichen Leistungseinsparung (2-3 Watt) ein eher unnötiges Upgrade. Es wird seinen Grund haben, warum Profiteams und -radsportler Abstand von solchen Systemen nehmen.

Keramiklager


Mit Keramiklagern haben wir uns bereits in diesem Blogbeitrag ausführlich befasst. Qualitativ hochwertige Stahllager von Marken wie NTN, NSK oder SKF sind weitaus preiswerter und auch Schaltwerkröllchen sind Keramiklagern weit überlegen. 

Premium-Schaltgruppen


Marken wie Sram, Shimano und Campagnolo haben echte Premium-Schaltgruppen im Sortiment. Doch Achtung, sie sind in der Regel zwar recht leicht (200-300 g), bieten in Sachen Funktion und Effizienz aber kaum Vorteile gegenüber günstigeren Modellen und sind noch dazu recht kostenintensiv. Was die Optik angeht, gilt wie bei so gut wie allem anderen auch: Die Geschmäcker sind verschieden. Solltest du dich also aus Status- oder Prestigegründen dazu entscheiden, auf eine Luxus-Schaltgruppe umzusteigen, ist das selbstverständlich deine Entscheidung. Nimm dies aber bitte nicht zum Anlass, auf andere Radsportler herabzuschauen, die mit einer günstigeren Gruppe wie Shimano 105 fahren.

Doch welche Gruppe ist die bessere Wahl? Mechanisch oder elektronisch? Ganz klar: Egal, wie du dich auch entscheidest, falsch machen kannst du hier nichts. Das einzige Problem besteht hier darin, dass mechanische Gruppen rückläufig sind und nicht mehr sooft hergestellt werden. Selbst wenn du also weiterhin auf mechanische Schaltgruppen setzen wollen solltest, kann es über kurz oder lang passieren, dass der Hersteller nur noch elektronische Gruppen im Sortiment hat und du letztlich zum Umsatteln gezwungen bist.


Elektronische Gruppen eignen sich ebenso wie Scheibenbremsen insbesondere für Personen, die den Radsport ansonsten verletzungsbedingt aufgrund von Handgelenks-, Hand- und Fingerfrakturen an den Nagel hängen würden.

Premiumpedale

Vergleichen wir hierzu verschiedene Markenmodelle, die speziell für den Mountainbike- und Rennradsport konzipiert wurden:


Shimano XTR und XT, beide für den Mountainbike-Sport konzipiert, sind im Grunde genommen komplett identisch. Die XTR Pedale haben einen Listenpreis von 130-150 € und wiegen 312 g. Die XT Pedale kosten etwa 80-100 € und wiegen 339 g. Alle, die etwas Geld sparen möchten und zu ein paar Abstrichen bereit sind, dürften hingegen mit den Shimano PD M540 Pedalen für 60-70 € (352 g) bestens bedient sein.

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Nun zum Rennradsport: Die Speedplay Nano Pedale von Wahoo kosten etwa 450 € und wiegen 171 g. Ihr kleiner Bruder kommt auf ca. 150 € und 232 g. Eine weitere lohnenswerte Alternative sind die Look KéO Blade Carbon Ti Ceramic mit einem Listenpreis von 280-300 € und einem Gewicht von 190 g. Ein vergleichbares Modell ohne Titaniumspindel und Keramiklager kommt auf 130-150 € und 220 g.


Mit den Pedalen verhält es sich im Prinzip wie mit den Schaltgruppen: Im Hinblick auf Funktionalität und Performance gibt es praktisch keine Unterschiede. Einzig das Gewicht dürfte sich hier als das Zünglein an der Waage erweisen. Das eigene Fahrrad auch nur ein paar Gramm leichter werden zu lassen, ist nicht so einfach, wie es vielleicht auf den ersten Blick erscheint.

Ultraleichte und sauteure Flaschenhalter

Das wohl unnötigste Fahrrad-Upgrade in diesem Blogbeitrag. Vor allem in der Premiumedition. Hier spart man wenn überhaupt nur wenige Gramm und meist noch nicht einmal das: Flaschenhalter aus Kunststoff nämlich sind oft leichter als solche aus Titan oder Carbon. Außerdem bieten Premium-Flaschenhalter oft weniger Leistung und die Trinkflasche fällt im schlechtesten Fall bei jeder noch so kleinen Bodenunebenheit aus der Halterung.

Schlauchreifen

Für MTBler keine Option. Sie sind eher unpraktisch und eignen sich noch nicht einmal für Wettkämpfe. 


Im Rennradsport bieten Schlauchreifen sowohl Vor- als auch Nachteile, Näheres hierzu findest du in diesem Blogbeitrag. Anders als früher aber heben sie sich heute nur noch allein aufgrund ihres geringeren Gewichts von allen anderen Reifentypen ab. In allen anderen Bereichen haben Schlauch-/Karkassentechnologie sowie schlauchlose Reifen mittlerweile ordentlich Boden wettgemacht und bieten teils sogar bessere Leistung. Genau das ist auch der Grund, warum so viele Profiteams mittlerweile auf schlauchlose Reifen setzen.

Aero ist nicht alles

Dem beliebten “Aero ist alles”-Slogan des Fahrradherstellers Specialized müssen wir leider widersprechen: Aero ist nicht alles, da für die meisten Radsportler kaum relevant. Der Grund dafür ist, dass die viel beschworenen Vorteile der Aerodynamik alleine auf der Windkanalforschung fußen und nur bei hoher Geschwindigkeit greifen. Hier ein Beispiel zur besseren Verständlichkeit:


Der Schweizer Hersteller Scott wirbt damit, dass sein neuestes Scott Foil Modell im Vergleich zu seinem Vorgänger 20 % schneller ist und es dem Sportler bei einer Geschwindigkeit von 40 km/h erlaubt, 1 Minute und 18 Sekunden weniger für seine 40 Kilometer zu brauchen. Solltest du der Überzeugung sein, du kannst 40 km bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h zurücklegen, dann teile uns das gerne in den Kommentaren mit. Damit wärst du einer der wenigen uns bekannten Amateurfahrer, die zu dieser Meisterleistung imstande sind.

Auch in Sachen Laufrädern ist aero nicht unbedingt die bessere Wahl. Eine tiefere Felge bedeutet nicht automatisch, dass du besser und schneller fährst. Laufräder mit unnötig tiefen Felgen mögen zwar aerodynamisch sein, können das Rad aber instabil werden lassen und die eigene Sicherheit gefährden. Die ideale Felgentiefe für die meisten Radsportler liegt bei 30 bis 40 mm. Solltest du ein paar Kilo mehr auf die Waage bringen, auf Wettkampfniveau fahren und/oder über ausreichende technische Fähigkeiten verfügen, können die Felgen natürlich auch tiefer als 40 mm sein. Eine Felgentiefe von 60 mm oder mehr aber ist nur für Einzelzeitfahren und Triathlon zu empfehlen.

Weniger Gewicht zulasten von Komfort und Sicherheit

Stabil. Leicht. Günstig. Und dazu am besten noch bequem. Jeder Radsportler sucht nach Möglichkeiten, sein Rad leichter zu machen, doch so gut wie keine ultraleichte Fahrradkomponente bietet alle, geschweige denn überhaupt zwei der oben genannten Eigenschaften. 


Ultraleichte Fahrradkomponenten sind nicht nur extrem teuer, sie bieten dir auch weniger Komfort und können außerdem deine Sicherheit gefährden. Vor allem dann, wenn es sich um Markenimitate oder Fälschungen handelt, sie nicht ordnungsgemäß verbaut wurden, sie unsachgemäß verwendet werden (falscher Anzugsdrehmoment, falsche Fahrraddisziplin…) oder du die von den meisten Herstellern festgelegten Gewichtsobergrenzen überschreitest.

Fazit: Wohl niemand von uns ist davor gefeit, die eigenen Wünsche und Vorlieben über seine tatsächlichen Bedürfnisse zu stellen. Schnell ist die Ultegra gegen die Dura-Ace ausgetauscht und noch schneller sind ein paar Tiefbettfelgen gekauft, die man eigentlich gar nicht braucht. Schließlich haben wir ja alle hart für unsere Räder gearbeitet. Solltest du also wirklich heiß auf eines der oben genannten Upgrades sein und sollte deine potenzielle Neuanschaffung weder deine Sicherheit gefährden noch zulasten deines Komforts gehen, dann los, schlag zu. Letztlich geht es einzig und allein darum, dass du Spaß hast. Und das auf einem Fahrrad, das ganz und gar nach deinem Geschmack ist.

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