Als Lachlan Morton seine komplette Alt Tour de France 2021 allein in Sandalen bestritt, erbrachte er damit wohl ein für alle Mal den Beweis, dass man in so gut wie jedem Schuhwerk in die Pedale treten kann (auch wenn der Amerikaner in hohen Hacken sicher schlechter abgeschnitten hätte). Fragt man den Fahrer von EF Education-Easy Post (oder jeden anderen Radsportler) aber danach, ob es sich lohnt, ein bisschen Geld in Schuhe zu investieren, die speziell für den Radsport konzipiert wurden, dann wird die Antwort garantiert “Ja!” lauten. Und das aus folgenden Gründen:
- Bessere Kraftübertragung
- Effizienteres Treten
- Höherer Komfort
- Höhere Sicherheit
Ist die Entscheidung zum Schuhkauf aber erst einmal gefallen, kommen oft viele Fragen auf. Schließlich gibt es Schuhe für alle möglichen Radsportdisziplinen und innerhalb jeder Schuhkategorie stehen unzählige Modelle zur Auswahl, die sich je nach Verwendungszweck mal mehr und mal weniger für einen selbst eignen. Aber Hilfe naht, denn grob gesagt lassen sich alle Modelle in die folgenden drei Hauptkategorien unterteilen:
- Rennradschuhe
- Offroad-Fahrradschuhe: MTB, Gravel und CX
- Schuhe für Pendler und Hobbyfahrer
Rennradschuhe
Rennradschuhe eignen sich vor allem, wie der Name schon sagt, für den Rennradsport. Zwar können manche Modelle auch von Gravelbike- oder MTB-Fahrern genutzt werden, doch eine gute Idee ist das meist nicht. Was gute Rennradschuhe ausmacht:
- Steife Sohle. Sie kann aus Hartplastik oder Karbonfaser gefertigt sein und ist in verschiedenen Steifigkeitsgraden erhältlich, je nach Fahrlevel und -stil.
- Nicht-versenkte Cleats, die aus der Sohle herausragen und das Gehen erschweren.
- Griffige Gummielemente an Zehen und Ferse für eine bessere Traktion beim Gehen.
- Leicht und atmungsaktiv, erhältlich sind aber auch geschlossenere und schwerere Wintermodelle.
- Konzipiert für 2-, 3- und 4-Loch-Schuhplattensysteme.
Triathlonschuhe gehören zur gleichen Schuhkategorie, der einzige Unterschied zu Rennradschuhen besteht darin, dass ihr Verschlusssystem so konzipiert ist, dass die Schuhe sich schnell an- und ausziehen lassen und dem Triathleten einen möglichst reibungslosen Disziplinwechsel ermöglichen. Seit Aufkommen der BOA- oder ATOP-Drehverschlusssysteme jedoch entscheiden sich immer mehr Triathleten für herkömmliche Rennradschuhe.
Offroad-Fahrradschuhe: MTB, Gravel und CX
Offroad-Schuhe eignen sich für Wanderwege, Trails, Pisten und all solche Strecken und Terrains, auf denen man als Radsportler aus dem Sattel steigt, ein Stück zu Fuß zurücklegt, auf Unebenheiten tritt oder Hindernissen ausweichen muss. Was gute Offroad-Schuhe ausmacht:
- Robustes Obermaterial, das an verschiedenen Stellen, insbesondere im Zehen- und Fersenbereich, verstärkt ist.
- Leichtigkeit und Belüftung sind modellabhängig, doch im Allgemeinen sind Offroad-Schuhe schwerer und geschlossener als Rennradmodelle.
- Versenkte Cleats, die nicht aus der Sohle herausragen und daher das Gehen erleichtern.
- Steife Sohle. Wie Rennradschuhe ebenfalls aus Hartplastik oder Karbonfaser gefertigt. Es gibt Modelle, die genauso steif sind wie Rennradschuhe, aber auch sehr flexible Schuhe, die das Gehen in den Bergen erleichtern.
- Sohle mit Laufflächenprofil. Sorgt für Traktion, Grip und Stabilität beim Treten und Gehen. Bei einigen Modellen können im Zehenbereich Metallspikes angebracht sein, welche die Traktion verbessern und das Gehen erleichtern.
- Sowohl für Flatpedale und 2-Loch-Schuhplattensysteme als auch für kombinierte Pedale erhältlich.
So vielfältig die verschiedenen Radsportdisziplinen sind, so vielseitig ist auch das Angebot an Offroad-Schuhen. Ob XCO-Modelle, die bis auf ihr Sohlenprofil mit Rennradschuhen identisch sind, oder Freeride-Fahrradschuhe, die bis auf die höhere Steifigkeit und den besseren Grip stark an Skaterschuhe erinnern.
Fahrradschuhe für Pendler und Hobbysportler
Ein Schuhtyp, der auf den ersten Blick wie ein normaler Wander- oder Freizeitschuh aussieht, jedoch einiges mit Rennrad- und Offroad-Schuhen gemein hat.
- Steife Sohle, die jedoch viel flexibler ist als bei Offroad-Schuhen.
- Hoher Komfort beim Fahren, v. a. aber auch beim Absteigen und Gehen.
- Versenkte Cleats oder keine Cleats.
- Kleinere Stollen und/oder glatteres Sohlenprofil.
- Vielseitig. Erhältlich sind Onroad-, Offroad- und Pendler-Modelle.
- Sowohl für Flatpedale und 2-Loch-Schuhplattensysteme als auch für kombinierte Pedale erhältlich.
Auch hier hast du die Qual der Wahl. So gibt es Modelle für den tiefsten Winter, mit denen du trockenen Fußes zur Arbeit fahren kannst, aber auch Sandalen mit 2-Loch-Schuhplattensystem, die sich perfekt für sommerliche Strandausflüge eignen.
Wie du bereits gemerkt hast, bietet sich dir in Sachen Fahrradschuhe eine schier endlose Auswahl an Möglichkeiten. Solltest du regelmäßig im Sattel sitzen und noch keine Spezialschuhe besitzen, so möchten wir dir dringend ans Herz legen, dir welche zuzulegen. Die richtigen Schuhe werden nicht nur deine Leistung verbessern, sondern dir gleichzeitig auch mehr Komfort und höhere Sicherheit bieten.