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Wie du das passende Schmiermittel für deine Fahrradkette findest

Eine saubere und gut geölte Kette sorgt nicht nur dafür, dass die einzelnen Komponenten des Antriebsstrangs weniger schnell verschleißen, das Fahrrad effizienter arbeitet und man auf Dauer viel Zeit und Geld spart, sie kann auch dazu beitragen, dass man ohne zusätzlichen Energieaufwand eine höhere Geschwindigkeit erreicht. Das Problem: Das Thema Kettenpflege wird von den meisten Radsportlern leider auch heute immer noch eher stiefmütterlich behandelt.

In diesem Blogbeitrag möchten wir uns mit dem zweiten Schritt der Kettenpflege, dem Schmieren, beschäftigen. Und hier gilt: Bevor es ans Schmieren geht, sollte die Kette zunächst gründlich gereinigt werden. Lässt du diesen Schritt aus, verbinden sich Schmutz und Schmiermittel zu einer abrasiven Paste, welche die Kette und weitere Komponenten des Antriebsstrangs dauerhaft in Mitleidenschaft ziehen kann.


Es gibt unzählige Schmiermittel auf dem Markt und da die richtige Wahl des Schmiermittels so unglaublich wichtig ist, kann diese Auswahl einen schier überfordern. Um dir die Entscheidung zu erleichtern, werfen wir nun einen Blick auf die verschiedenen Arten von Schmiermittel und küren in jeder Kategorie unseren persönlichen Sieger.

Arten von Schmiermitteln

Trockenschmiermittel

Trockenschmiermittel sind für den Einsatz in trockenem Klima vorgesehen. Sie sind sehr leicht und enthalten eine Ölkombination, die mit einer Flüssigkeit oder einem Lösungsmittel gemischt wird, damit das Schmiermittel Außenplatten, Nieten und Rollen vollständig benetzen kann. Trockenschmiermittel haben eine hervorragende Reinigungswirkung und lassen die Kette optimal arbeiten. Nachteil: Wenn es stürmt oder du dein Fahrrad putzt, musst du den kompletten Vorgang, von der Reinigung bis zum Schmieren, wiederholen.

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Unser Favorit: Smoove Chain Lube

Nassschmiermittel

Nassschmiermittel sind für den Einsatz in feuchtem Klima gedacht. In ihrer Zusammensetzung ähneln sie dickflüssigem Öl oder leichtem Fett. Sie halten lange und trotzen selbst starkem Regen, sind auf der anderen Seite aber auch wahre Schmutzfänger. Und Vorsicht bei der Anwendung: Nassschmiermittel können unschöne Flecken an Händen, Beinen und Fahrradsocken hinterlassen.

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Unser Favorit: Muc-off Bio Wet Lube

Schmiermittel auf Wachsbasis

Schmiermittel auf Wachsbasis erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, da sie aufgrund ihrer Vielseitigkeit sowohl unter feuchten als auch unter trockenen Klimabedingungen eingesetzt werden können. Dieser Schmierstofftyp besteht aus raffinierten Wachspartikeln, die in einer Trägerflüssigkeit emulgiert sind. Die Trägerflüssigkeit hilft den Partikeln, in jeden Winkel der Kette vorzudringen, verdampft nach einiger Zeit und lässt nur das Wachs zurück. Das Wachs ummantelt die Kette mit einer Schutzschicht und sorgt dafür, dass weniger Schmutz haften bleibt. 

Um die Vorteile von Wachsschmiermitteln vollends ausschöpfen zu können, ist es jedoch wichtig, vor der Anwendung sämtliche Fett- und Schmiermittelrückstände zu entfernen und dafür zu sorgen, dass die Kette so sauber und trocken wie möglich ist.

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Unser Favorit: Squirt Chain Lube

Wachsbad

Bei dieser Methode kommt raffiniertes Wachs zum Einsatz. Dazu wird das Wachs in einem Topf geschmolzen und die Kette vollständig in das flüssige Wachs eingetaucht, so dass es in jeden Winkel der Kette eindringen kann. Sobald die Kette vollständig mit Wachs benetzt ist, kann sie herausgenommen und getrocknet werden. Nach dem Trocknen sind die beweglichen Teile der Kette durch das Wachs geschmiert und noch dazu schmutzabweisend. Nach dem Aufziehen ist die Kette zunächst etwas schwergängig, doch das legt sich innerhalb weniger Minuten. Die Reibung ist jetzt geringer und die Kette wesentlich leistungsfähiger als vorher.


Die Methode ist recht kostspielig und setzt eine absolut saubere Kette voraus. Das heißt im Umkehrschluss, du müsstest dir unter Umständen ein Ultraschallreinigungsgerät anschaffen oder die Entfettung besonders gründlich und gewissenhaft vornehmen. Ist die Kette aber einmal gewachst, können Kette und Antriebsstrang mit einfachem Wasser gereinigt werden und du kannst die nächsten 800 bis 1000 km sorgenfrei in die Pedale treten.

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Unser Favorit: Silca Secret Chain Blend

Keramikschmiermittel

Keramikschmiermittel sind relativ neu auf dem Markt, enthalten Mikropartikel aus verschiedenen Materialien und sollen Reibung und Verschleiß verringern, sind aber in der Regel recht teuer.

Studien zu Reibung und Haltbarkeit dieses Schmiermitteltyps scheinen zu schön, um wahr zu sein, doch Tests liefern widersprüchliche Ergebnisse. Angesichts ihres hohen Preises raten wir vom täglichen Gebrauch ab. Wenn du aber deine Leistung verbessern und durch weniger Reibung Energie sparen möchtest, sind Keramikschmiermittel eine durchaus lohnenswerte Option.

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Unser Favorit: absoluteBlack GraphenLube

Welche Art von Schmiermittel ist am besten für mich geeignet?

Die Wahl des richtigen Schmiermittels hängt von mehreren Faktoren ab, wie z. B. dem Fahrradtyp, dem Fahrstil und der Disziplin, den Wetter- und Bodenverhältnissen und der Zeit, die du in die Kettenpflege investieren möchtest.


Fährst du hauptsächlich auf matschigem und feuchtem Untergrund, brauchst du ein stärkeres Schmiermittel, das auch wasserfest ist. Auf trockenem Untergrund genügt ein leichteres Schmiermittel. Wachs- und Keramikschmierstoffe garantieren ein saubereres und haltbareres Ergebnis, sind aber teurer und erfordern eine gewisse Vorarbeit. Andererseits sind sie leichter aufzutragen und erzielen ähnliche Ergebnisse wie Wachsbäder. Letztere sind nur für Radfahrer geeignet, die über genügend Geld und ausreichend Zeit verfügen.

Wir persönlich empfehlen allen Radfahrern die Verwendung eines relativ preiswerten Schmiermittels auf Wachsbasis, wie z. B. Squirt.

Wie benutze ich Schmiermittel richtig?


Einen kleinen Tropfen auf jede Rolle auftragen, Kassette und Kurbelsatz hier unbedingt aussparen. Nach dem Auftragen den Antriebsstrang nach hinten bewegen, damit das Schmiermittel in die Rollen eindringen kann. 10-15 Minuten einwirken lassen, bis die Trägerflüssigkeit verdunstet ist, dann etwaige Rückstände mit einem Tuch abwischen. Zu wenig Schmiermittel zu haben und nicht alle Kettenglieder schmieren zu können, ist schon schlimm genug. Noch schlimmer aber ist es, wenn die Kette durch übermäßiges Schmieren zu einem wahren Schmutzfänger wird.

Sind teure Schmiermittel ihr Geld wert?

Das kommt darauf an, aber als Faustregel gilt: Je höher die Performance, desto schneller steigt der Preis im Verhältnis zum Nutzen.

Premium-Schmiermittel können die Reibung zwar etwas besser reduzieren als herkömmliche Produkte, doch auch sie wissen zu überzeugen. Der marginale Zugewinn von 1 bis 2 % dürfte sich für die meisten Radsportler angesichts des hohen Preises also kaum lohnen.

Premium-Schmiermittel wie Silca, absoluteBLACK und CeramicSpeed sind dafür bekannt,  die Leistung zu verbessern und die Geschmeidigkeit beim Treten zu erhöhen. Zusätzlich sorgen sie dafür, dass der Antriebsstrang nahezu geräuschlos arbeitet. So entsteht schnell das Gefühl, schneller zu fahren. Doch auch wenn dies meist nur eine Illusion ist, ist es wichtig, auf einen möglichst leisen Antriebsstrang zu achten. Denn Geräusche bedeuten Reibung und je höher die Reibung, desto schlechter die Leistung. Und was es immer im Hinterkopf zu haben gilt: Teure Premium-Schmierstoffe haben zwar viele Vorteile, doch dafür ist der Wartungsprozess komplexer und es muss sorgfältiger gearbeitet werden.

Fazit: Die Wahl des richtigen Schmiermittels und die richtige Anwendung können einen großen Unterschied ausmachen. Verschiedene Arten von Schmiermitteln haben unterschiedliche Vorteile, doch sollte man nicht vergessen, dass unabhängig von der Art des verwendeten Schmiermittels es vor allem der Schmutz auf der Kette ist, der über Leistung und Lebensdauer entscheidet. Eine saubere und korrekt geschmierte Kette ist daher das absolute A und O, damit dein Bike optimal performen und dir ein angenehmes Fahrerlebnis bieten kann.

2 Kommentare zu “Wie du das passende Schmiermittel für deine Fahrradkette findest”

  1. Vielen Dank für diesen Artikel zu Schmierstoffen. Gut zu wissen, dass es auch solche auf Wachsbasis gibt. Ich werde mich nach einem automatischen Schmierstoffgeber umsehen, damit ich den Vorgang nicht immer händisch wiederholen muss.

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