Frühling im Radsport heißt Frühjahrsklassiker, prestigeträchtige Eintagesrennen wie die 5 Monumente. Vier davon werden im Frühling ausgetragen: Mailand-Sanremo, Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix und Lüttich-Bastogne-Lüttich. Zu den anderen Frühjahrsklassikern gehören: Gent-Wevelgem, Amstel Gold Race oder die Flèche Wallonne, sowie Halbklassiker wie Dwars door Vlaanderen, Scheldeprijs oder Paris-Camembert.
Der Frühling ist für Radprofis eine hochaktive Zeit und für Amateur- und Tourenfahrer bedeutet er mehr Sonnenstunden und bessere Wetterbedingungen, um nach den Klassikern mit mehr Begeisterung und Leidenschaft aufs Rad zu steigen. Wir könnten dem Beispiel der Radprofis folgen und in kurzärmeligen Trikots auf die Strecke gehen, aber seien wir ehrlich: Wir sind keine Profis und haben keinen Teamwagen, der uns mit fester und flüssiger Nahrung versorgt oder uns unterwegs beim An- und Ausziehen der einzelnen Lagen hilft. Wir Amateure verlassen das Haus mit unseren eigenen Snacks, Getränken und der Frage…: Was bloß anziehen, um dem wechselhaften Frühlingswetter zu trotzen? Zweifel kommen auf. In diesem Siroko Blogbeitrag werden wir versuchen, einen davon auszuräumen: Langarmtrikot oder Armlinge mit Kurzarmtrikot?
Die eine richtige Antwort gibt es nicht. Sie hängt von vier Hauptfaktoren ab:
- Wie empfindlich du auf Temperaturen reagierst.
- Radsportdisziplin und Fahrstil (Touring, schnelles Tempo, Rennen…).
- Dem Klima in deiner Region.
- Der Wettervorhersage für den jeweiligen Tag.
Diese vier Faktoren zusammen können zu einer oder einer Kombination aus zwei Lösungen führen. Du kannst dich für ein kurzärmeliges Trikot mit Armlingen entscheiden und ein langärmeliges Trikot darüber tragen. Wie wir bereits erklärt haben, ist Radsportbekleidung sehr vielseitig und praktisch und der Zwiebellook bietet einem die Lösung finden, die am besten zu einem passt.
Wie temperaturempfindlich bist du?
Wenn dir auch im Winter heiß wird, dann ist klar: Ein kurzärmeliges Trikot mit Armlingen ist die richtige Wahl. Mit einem kurzärmeligen Thermo-Baselayer aus Merinowolle kann man einen kalten Morgen problemlos überstehen. Wenn du auch im Sommer frierst, dann trage besser ein langärmeliges Trikot und darunter ein Thermo-Baselayer aus Merinowolle (kurz- oder langärmelig). Egal, ob du hitze- oder kälteempfindlich bist, eine winddichte Weste in der Tasche ist im Frühling ein Muss.
Bist du nicht sonderlich temperaturempfindlich, kannst du zwischen den beiden Varianten wechseln oder beides miteinander kombinieren. Kurzärmeliges Thermo-Baselayer aus Merinowolle, kurzärmeliges Trikot, Armlinge, langärmeliges Trikot und Weste. Damit hättest du drei Lagen, die du je nach Bedarf aus- oder anziehen kannst.
Radsportdisziplin und Fahrstil
Ein Radsportler, der schnell und intensiv fährt und nicht zum Frieren neigt, wird ein Kurzarmtrikot mit Armlingen und ein kurzärmeliges Thermo-Baselayer wählen. Eine winddichte Weste hilft am Anfang beim Warmwerden und hält bei Abfahrten oder Pausen warm.
Ein Tourenradler, der die Strecke und die Landschaft bei leichtem und gemäßigten Tempo genießen möchte, wird sich für ein Langarmtrikot entscheiden. Darunter kann er zwischen einem langärmeligen Thermo-Baselayer oder einem kurzärmeligen Trikot plus Armlingen wählen.
Ein- und derselbe Radsportler kann je nach Fahrttempo unterschiedliche Kleidung benötigen. Mit der Familie oder Freunden im Frühling zu fahren ist nicht dasselbe wie alleine zu fahren. Wenn man bei gemütlichem Tempo der stärkste Radfahrer in der Gruppe ist, sollte man sich vielleicht etwas wärmer halten und ein langärmeliges Trikot anziehen. Da man langsamer fährt als sonst, wird der Körper nicht so viel Wärme erzeugen. Wenn man hingegen nicht in Form ist und gerade erst mit dem Radfahren begonnen hat, wird der Körper härter arbeiten, man sollte sich also für ein kurzärmeliges Trikot und Armlinge entscheiden.
Wenn wir alleine und in unserem eigenen Tempo unterwegs sind, wird unser Körper Wärme erzeugen, je nachdem, wie heiß oder kalt uns normalerweise ist und je nach Klima und Wetterbedingungen, die Gegend und Tag zu bieten haben.
Frühlingswetter ist nicht überall gleich
Der Frühling bringt typischerweise einen allmählichen Temperaturanstieg und mehr Sonnenstunden mit sich. Im Vergleich zum Winter machen sich die längeren Tage in gemäßigten und warmen Klimazonen mehr bemerkbar als der Temperaturanstieg. In anderen Klimazonen jedoch wird es besonders zur Mittagszeit spürbar wärmer. Jede Region hat ihr eigenes Frühlingsklima und als ob diese Vielfalt nicht schon genug wäre, wirkt sich der Klimawandel in vielen Gegenden auf unterschiedliche Weise aus und verursacht Hitze- oder Kältewellen, die eher für den Sommer bzw. Winter typisch sind.
Es ist schwierig, allgemeingültige Ratschläge zu geben, da das Frühlingswetter in jeder Region anders ist. Einheimische Radsportler wissen um die Frühlingstemperaturen in ihrer Gegend, daher ist es am besten, sich umzuhören und Ratschläge von der lokalen Radsportgemeinde einzuholen.
Sicher ist, dass du bei Temperaturen unter 10°C ein kurzärmeliges Trikot nicht einmal in Betracht ziehen solltest. Entscheide dich stattdessen für ein langärmeliges Trikot, aber nur, wenn du nicht zum Frieren neigst und schnelle und intensive Fahrten magst – ansonsten solltest du zusätzlich eine Jacke anziehen. Ab 10ºC kannst du kurzärmelige Optionen in Betracht ziehen. Bei Temperaturen über 15 ºC wird dir in einem langärmligen Radtrikot zu heiß sein. Aber auch hier gilt: Jeder Mensch, jeder Radsportler und jedes Klima ist anders.
Beachte die Wettervorhersage
Wetterwechsel von einem Tag auf den anderen oder sogar innerhalb eines Tages sind für Radsportler ausschlaggebender als der allmähliche Anstieg der Temperaturen und Sonnenstunden, über den wir bereits gesprochen haben. Deshalb solltest du unbedingt die Wettervorhersage für die Region checken, in der du fahren möchtest. Denn Frühling und Herbst sind Jahreszeiten mit unkalkulierbaren Wetterbedingungen.
In Bezug auf die richtige Kleiderwahl sind diese beiden Jahreszeiten die anspruchsvollsten, da sie vielseitige, anpassungsfähige Kleidungsstücke erfordern, die sich leicht an- und ausziehen und in der Tasche verstauen lassen. Das Kombinieren von Radwesten und Armlingen mit kurz- oder langärmeligen Trikots und das Spiel mit verschiedenen Thermo-Baselayers beschert einem eine breite Palette von Optionen, um mit Wetterwechseln zwischen den Frühlingstagen oder auch nur innerhalb weniger Stunden angemessen umgehen zu können.
Manche Grundsätze sind klar: Wenn es regnet, ist ein wasserdichtes Kleidungsstück ein Muss; wenn es regnet und kalt ist, trage ein langärmeliges Thermo-Baselayer und ein langärmeliges Trikot; wenn es regnet, aber warm ist, entscheide dich für ein kurzärmeliges Thermo-Baselayer, ein kurzärmeliges Trikot und Armlinge. Wenn es nicht regnet, hängt alles von der Kombination der drei oben genannten Faktoren und dem Wetter ab. Im Frühling geht es darum, das zu finden, was für einen am besten funktioniert und was einen diese wunderbare Jahreszeit voller Radsportklassiker und -leidenschaft genießen lässt.