Gravel-Biking? Was ist das eigentlich? Einfach ausgedrückt: eine immer beliebter werdende und unterhaltsame Art des Radfahrens. Viele Radsportfans halten Gravel-Biking für eine Modeerscheinung, für reines Marketing, das dazu dient, den Fahrradabsatz anzukurbeln. Etwas, das es schon seit der Erfindung des Fahrrads gibt. Und sie haben wahrscheinlich Recht, dennoch motiviert Gravel-Biking viele Menschen dazu, sich aufs Rad zu schwingen und in die Pedale zu treten – und es ist sehr vorteilhaft für unsere Gesundheit und auch den Zustand unserer Erde.
“Wann immer ich einen Erwachsenen auf einem Fahrrad sehe, blicke ich wieder mit mehr Zuversicht in die Zukunft der menschlichen Rasse” – H.G. Wells
Dieses Zitat des britischen Schriftstellers steht für die Hoffnung und symbolisiert den Freiheitsgedanken, den der Fahrradboom Ende des 19. Jahrhunderts auslöste. Bis dahin waren Fahrräder nur etwas für Reiche gewesen. Das aber änderte sich im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts, damals als der technische Fortschritt zur Entwicklung der ersten modernen, erschwinglichen und sicheren Fahrräder führte. Sicher hielten das auch damals viele Menschen für eine reine Modeerscheinung, doch sie lagen falsch. H.G. Wells hat die gesellschaftlichen Veränderungen, die das Fahrrad mit sich brachte, wunderbar in seinem Roman The Wheels of Chance verarbeitet, der ein Muss für alle Radsport- und Fahrradfans ist.
Diese Zeitreise in Wells’ Zeitmaschine bringt uns zu einer Frage, die viel mit Gravel-Biking zu tun hat. Wie sahen die Straßen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts eigentlich aus? Sicher nicht so wie heute. Asphalt gab es nicht und die Straßen bestanden aus einer Kombination aus Schotter, Erde, Steinen… im Grunde aus allem Möglichen. Sie waren in mehr oder weniger gutem Zustand und mehr oder weniger fahrradfreundlich. Auch sollte man bedenken, dass die Tour, der Giro, die Vuelta und die großen Klassiker viele Jahre lang auf Schotterstraßen, Feldwegen und Kopfsteinpflaster ausgetragen wurden (einige von ihnen bis heute). Gravel-Biking gab es also damals schon, heute hat es nur einen neuen Namen.
Dank all der technologischen Fortschritte in Sachen Fahrrädern, Bauteile, Ausrüstung und Kleidung wurde die Urform des Gravel-Bikings in den vergangenen Jahren wieder ins Bewusstsein der Leute gerufen und neu aufgelegt. So wie die Entwicklungen in der Wells’schen Ära sichere Fahrräder und große Veränderungen mit sich brachten, hat die moderne Fahrradindustrie eine Vielzahl von Produkten geschaffen, mit denen abenteuerlustige Radsportler das Gravel-Biking genießen können.
Wir bei Siroko stellen zwar vorerst keine Fahrräder her, aber wir produzieren Radsportbekleidung und wir wissen, dass die Qualität einer guten Trägerhose oder eines guten Radtrikots darüber entscheiden kann, ob das Radsportvergnügen eher positiv oder negativ ausfällt und ob man sich entweder nie wieder oder gleich am nächsten Tag wieder auf den Sattel schwingen will. Genau aus diesem Grund dreht sich bei unserer Radbekleidung alles um maximalen Komfort und optimale Passform, und das für jede Lebenslage und jeden Geldbeutel. Und da wir schon beim Thema Gravel-Biking sind, möchten wir dir drei Trikots vorstellen, die sich in Sachen Design und Namensgebung von dieser neuen Radsportform haben inspirieren lassen:
Siroko M2 Gravel Langärmliges Radtrikot
Fangen wir mit diesem schicken grünen Trikot an, das am rechten Ärmel drei schwarze Streifen aufweist und dessen Lendenwirbelbereich in Camouflage-Optik gehalten ist. Das Trikot hat drei klassische Rückentaschen sowie eine Reißverschlusstasche. Alle Taschen verfügen über verstärkte Nähte und Säume und bieten dir viel Platz für alle wichtigen Dinge. Wenn man den Dreck und den Staub auf den Straßen bedenkt, ist Grün eine recht praktische Farbe. Also eine Sache weniger, um die du dir Sorgen machen musst. Das Langarmtrikot kann entweder nur zusammen mit einem Thermo-Baselayer oder aber über dem nachfolgenden Kurzarmtrikot getragen werden.
Siroko M2 Dirty Road Kurzärmliges Radtrikot
Der Zwillingsbruder des Siroko M2 Gravel. Gleiche Leistung und Eigenschaften, aber mit kurzen Ärmeln. Beide Trikots bilden zusammen mit einer schwarzen Trägerhose eine stilvolle Kombination, mit der du den Temperaturschwankungen eines langen Tages auf jenen Straßen gewachsen bist, die ebenso schmutzig wie unterhaltsam sein können. Sieh hier, wie hervorragend das Trikot zur schwarzen Trägerhose passt.
Siroko SRX Dirty Kanza Kurzärmliges Radtrikot
Gravel-Biking steht nicht nur für Abenteuer, sondern auch für Wettbewerb. Dirty Kanza war einst der Name einer Serie berühmter Gravel-Rennen (heute Unbound Gravel genannt). Die Serie findet in den Vereinigten Staaten statt und zieht ein breites Radlerspektrum an, von Gravel-Fans bis hin zu den Profifahrern von Teams wie Education First. Unser Radtrikot aus der Siroko SRX Kollektion ist dieser Aufgabe gewachsen: extrem leichtes und hochelastisches Material für eine perfekte Passform, optimale Atmungsaktivität und ein Komfort, der einen das Trikot beim Tragen glatt vergessen lässt. Sollte dir das Kastanienbraun nicht gefallen und du magst das Grün der beiden anderen Modelle lieber, dann hier entlang.
Und jetzt nachdem du Bekanntschaft mit unseren drei vom Gravel-Biking inspirierten Radtrikots gemacht hast, möchtest du vielleicht wissen, wie Gravel-Bikes eigentlich aussehen und was sie von anderen Fahrradtypen unterscheidet.
Was macht ein Gravel-Bike aus und was ist der Unterschied zu einem Rennrad?
Neben Scheibenbremsen und schlauchlosen Reifen zeichnet sich das Gravel-Bike in der Regel durch eine günstige Geometrie aus, welche der des Langstrecken-Rennrads ähnelt und welche für lange Fahrten und viel Zeit im Sattel gedacht ist.
Außerdem hat es diesen typischen Rennradlenker, der zwecks Stabilität und Kontrolle nach unten hin breiter wird und an den Lenkerenden leicht nach außen zeigt.
Die Reifenfreiheit ist beim Gravel-Bike größer als beim Rennrad und ermöglicht so die Verwendung breiterer Reifen. Breitere Reifen sorgen für mehr Komfort und eignen sich besser für schwieriges Terrain.
Ebenso wie Hybridräder (Mischung aus Rennrad und Mountainbike), die für den Radtourismus konzipiert wurden, bieten auch Gravel-Bikes die Möglichkeit, Schutzbleche, Fahrradtaschen, Satteltaschen und mehr als zwei Trinkflaschen zu montieren – bei den meisten Rennrädern hingegen geht das nicht.
Zu guter Letzt unterscheiden sich Gravel-Bikes und Rennräder auch in ihren Gangschaltungen. Gravel-Bikes haben mehr Gänge und eignen sich so auch für anspruchsvolleres Terrain als Asphalt. Dies ist jedoch nicht immer der Fall, denn gibt es auch Gravel-Bikes, die genauso viele Gänge haben wie Rennräder.
Es gibt sogar Gravel-Bikes, die wie Mountainbikes aussehen, aber keine Federung und dafür einen Rennradlenker haben. Und eben dieser Stilmix lässt Gravel-Bikes so einzigartig werden.
Gravel-Bike vs. Cyclocross-Bike
Der Hauptunterschied liegt in der Geometrie des Cyclocross-Bikes. Das CX-Bike ist für Wettkämpfe von etwa einer Stunde Länge gedacht. Maximale Anstrengung mit ständigen Tempowechseln, engen Kurven, Sprüngen, Sand, Schlamm, Schultern des Rades… genau darauf ist das Raddesign ausgerichtet. Heißt, ein Cyclocross-Bike hat einen größeren Steuerrohrwinkel, damit der Fahrer beim Lenken schneller reagieren kann. Bei einem Gravel-Bike ist der Winkel kleiner und sorgt so für mehr Stabilität.
Um dieses Maß an Stabilität zu erreichen, ist der Radstand bei einem Gravel-Bike größer als bei einem CX-Bike. Außerdem verfügen Gravel-Bikes in der Regel über ein schräges Oberrohr, während das Oberrohr bei einem CX-Bike normalerweise gerade verläuft.
Außerdem hat ein Cyclocross-Bike eine etwas geringere Reifenfreiheit als ein Gravel-Bike, da die Reifen bei CX-Rädern laut Union Cycliste Internationale (UCI) nicht breiter als 33 mm sein dürfen.
Wie du sehen kannst, werden beim Gravel-Bike Elemente und Funktionen mehrerer Fahrradtypen miteinander kombiniert. Wenn du bereits ein Fahrrad hast, rüste es gerne um und passe es an deine Bedürfnisse an. So hat man es schon immer gemacht. Alles ist eine Frage der Einstellung und der Bereitschaft, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben.
Wenn wir zurück in die späten 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts blicken und uns die Anfänge des Mountainbikings anschauen, ging es auch hier darum, Neues auszuprobieren. Damals gab es weder Mountainbikes noch entsprechende Ausrüstung. Man musste sich mit dem begnügen, was da war, es anpassen und neue Bauteile entwickeln. Und so entstand letztendlich eine Form des Radsports, die heute extrem populär ist.
Die MTB-Pioniere von damals genossen nicht den Rückhalt der Industrie, zumindest nicht von Anfang an. Gravel-Biking hingegen tut das schon. Ist das schlecht? Nein, ganz im Gegenteil. Weil Räder immer individueller gestaltet und so an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden können, werden mehr und mehr Menschen dazu animiert, aufs Rad zu steigen. Damals füllten Mountainbikes diese Lücke, heute tun es die Gravel-Bikes. Nicht alle Bedürfnisse, Probleme und Straßen sind gleich und der Wunsch neue Erfahrungen zu machen und neue Dinge auszuprobieren – genau das, was die Erfinder des MTB damals taten – entspricht nun einmal der Natur des Menschen.