blog 202

Rearview-Fahrradradare mit Rücklicht: Was sind Rearview-Radare und wie funktionieren sie?

Rearview-Radare oder kurz Fahrradradare haben sich in Umgebungen, in denen Radfahrer besonderen Gefahren ausgesetzt sind, zu einem zusätzlichen Sicherheitsinstrument im Straßenverkehr entwickelt. In diesem Blogbeitrag möchten wir näher darauf eingehen, wie diese Geräte die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen, indem sie herannahende Fahrzeuge erkennen und den Radfahrer in Echtzeit warnen. Wir erklären, was genau ein Fahrradradar ist, wie er funktioniert, welche Vor- und Nachteile die Anschaffung eines Radargerätes mit sich bringt und stellen einige auf dem Markt erhältliche Modelle wie das Garmin Varia oder das Magene L508 genauer vor.

Was genau ist ein Fahrradradar?

Ein Fahrradradar erfasst Fahrzeuge, die sich dem Radfahrer von hinten nähern, warnt den Radfahrer mit einem Warnsignal und informiert über den Abstand zwischen Radfahrer und Fahrzeug. Fahrradradare sind in der Regel mit einem Rücklicht ausgestattet, es gibt aber auch Versionen ohne Licht. Die Geräte lassen sich über ANT+ oder Bluetooth mit Fahrradcomputern oder Smartphones verbinden und bieten dem Fahrer einen klaren Überblick über das Geschehen hinter sich, ohne dass er sich aktiv umdrehen muss. Am Fahrrad befestigt werden sie mittels Halterung an Sattelstütze oder Sattel.

Wie funktionieren Fahrradradare?

Fahrradradare senden hinter dem Radfahrer Radiowellen aus, welche von herannahenden Fahrzeugen zurückgeworfen werden. Dank dieser Technologie ist das Gerät in der Lage, die Geschwindigkeit und den Abstand zu erkennen und den Radfahrer in Echtzeit vor sich nähernden Fahrzeugen zu warnen. Das Gerät berechnet die Geschwindigkeit und Entfernung der Objekte, indem es die Laufzeit der Wellen misst und die durch ihre Bewegung verursachten Frequenzänderungen bestimmt (Dopplereffekt). Erkennt das Radar ein sich näherndes Fahrzeug, sendet es über Fahrradcomputer oder Smartphone optische und akustische Warnsignale an den Radfahrer. 

Die Erkennung basiert dabei auf dem Geschwindigkeitsunterschied zwischen Radfahrer und Fahrzeug. Fährt das sich von hinten nähernde Fahrzeug jedoch mit ähnlicher Geschwindigkeit wie der Radfahrer, so kann das Gerät unter Umständen ein falsches negatives Ergebnis anzeigen und den Radfahrer nicht auf die nahende Gefahr aufmerksam machen. 

Vorteile von Fahrradradaren

Höhere Sicherheit: Fahrradradare warnen Radfahrer vor herannahenden Fahrzeugen und ermöglichen es ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Dies kann z. B. bedeuten, dass sie aufgrund des Signals zur Seite ausweichen, ihre Absichten durch Handzeichen anzeigen, mit dem Abbiegen warten oder ein gefahrloses Überholen ermöglichen.

Höhere Sichtbarkeit: Die meisten Modelle verfügen zudem über integrierte Rücklichter, die die Sichtbarkeit des Radfahrers verbessern und so die Sicherheit bei Tag und Nacht erhöhen. Trotz ihres großen Nutzens gilt es jedoch stets zu bedenken, dass Rücklichter nur einen kleinen Teil des Körpers sichtbar machen – das Tragen von Kleidung mit reflektierenden Details ist und bleibt daher unerlässlich, um eine maximale Sichtbarkeit im Straßenverkehr zu gewährleisten.

Echtzeit-Informationen: Optische und akustische Warnsignale machen den Fahrer auf nachfolgende Fahrzeuge aufmerksam, ohne dass er sich aktiv umdrehen muss. Auf diese Weise ist der Fahrer weniger abgelenkt und kann sich besser auf das Geschehen vor sich konzentrieren. Trotz aller Vorteile gilt es jedoch, sich niemals ausschließlich auf das Radar zu verlassen, da es gelegentlich zu falsch negativen oder falsch positiven Ergebnissen kommen kann (Erkennung eines nicht vorhandenen Fahrzeugs, oder Nichterkennung eines sich nähernden Fahrzeugs).

Nachteile von Fahrradradaren

Zuverlässigkeit: Einige Modelle lösen übermäßig viele Fehlalarme aus, was die Sicherheit des Radfahrers beeinträchtigen kann. Diese falschen Warnungen führen zu Verwirrung und Ablenkung und machen es dem Radfahrer schwer, auf das Gerät zu vertrauen. Besonders wichtig ist daher, ein Radargerät zu wählen, das zuverlässig ist und möglichst wenig Fehlalarme produziert.

Preis: Fahrradradare sind oft erheblich kostspieliger als herkömmliche Rücklichter und daher für manche Radfahrer schlicht zu teuer.

Ablenkung: Visuelle Warnsignale können manchmal zu sehr ablenken und dazu führen, dass der Fahrer dem Verkehrsgeschehen zu wenig Aufmerksamkeit schenkt. Denn wer alle paar Sekunden auf Fahrradcomputer oder Smartphone schaut, ist schnell abgelenkt und verliert den Blick für das Wesentliche – den Straßenverkehr.

Akkulaufzeit: Sind Radargerät und Rücklicht laufend im Dauerbetrieb, so kann sich die Batterie schneller entladen, insbesondere wenn das Licht zusätzlich auf maximale Helligkeit und Dauerlicht-Modus eingestellt ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Ladezustand der Batterie regelmäßig zu kontrollieren. Und so reiht sich das Fahrradradar neben Vorderlichtern, Fahrradcomputern, elektronischen Schaltsystemen u.v.m. ein in die lange Liste der Fahrrad-Must-haves, die regelmäßig unserer Aufmerksamkeit bedürfen.

Auf dem Markt erhältliche Rearview-Radare mit Rücklicht:

Garmin Varia RTL515


Aufgrund seiner Zuverlässigkeit einer unserer Favoriten. Die größten Nachteile: der Preis und das Micro-USB-Ladekabel. Wer ein Modell mit Kamera sucht und bereit ist, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, ist mit dem Varia RTL715 bestens beraten. Die wichtigsten Features des RTL515:

  • Erkennt bis zu 8 Fahrzeuge in einer Entfernung von bis zu 140 m.
  • Rücklicht: 60 Lumen.
  • Akkulaufzeit: 15 Stunden im Tages-Blinkmodus und 6 Stunden im Dauerlicht-Modus.
  • Das Radar lässt sich über ANT+ mit kompatiblen Fahrradcomputern und über Bluetooth mit Smartphones verbinden.
  • Das Rücklicht bietet 4 Modi (Dauerlicht-Modus, Peloton, Tages-Blinkmodus und Nacht-Blinkmodus). 

Bryton Gardia R300L


Das Bryton Gardia R300L ist aufgrund von Fehlalarmen (Erkennung eines nicht vorhandenen Fahrzeugs) weniger zuverlässig als das Varia RTL515, wird dafür jedoch mit einem USB-C-Kabel geliefert und ist preisgünstiger. Wichtigste Merkmale:

  • Erkennt mehrere Fahrzeuge in einer Entfernung von bis zu 190 m.
  • Rücklicht: bis zu 73 Lumen.
  • Akkulaufzeit: bis zu 17 Stunden im Tages-Blinkmodus und 8 Stunden im Dauerlicht-Modus.
  • Das Radar lässt sich über ANT+ mit kompatiblen Fahrradcomputern und über Bluetooth mit Smartphones verbinden.

Magene L508


Wie das Vorgängermodell neigt auch dieses Radar zu Fehlalarmen, wird aber mit einem USB-C-Kabel geliefert und ist sehr preisgünstig. Wichtigste Merkmale:

  • Erkennt Fahrzeuge in einer Entfernung von bis zu 140 m, hat jedoch Schwierigkeiten damit, mehrere Fahrzeuge auf einmal zu identifizieren.
  • Rücklicht: bis zu 40 Lumen.
  • Akkulaufzeit: bis zu 18 Stunden im schnellen Blinkmodus und 11 Stunden im Dauerlicht-Modus.
  • Das Radar lässt sich über ANT+ mit kompatiblen Fahrradcomputern und über Bluetooth mit Smartphones verbinden.

iGPSport SRTL SR30


Ein weiteres Radargerät, das häufig falsch positive Ergebnisse liefert. Er wird mit USB-C-Kabel geliefert und besticht durch seine beeindruckende Akkulaufzeit. Wichtigste Merkmale:

  • Erkennt mehrere Fahrzeuge in einer Entfernung von bis zu 150 m.
  • Rücklicht: bis zu 65 Lumen.
  • Akkulaufzeit: bis zu 18 Stunden im Nacht-Blinkmodus und 8 Stunden im Dauerlicht-Modus.
  • Das Radar lässt sich über ANT+ mit kompatiblen Fahrradcomputern und über Bluetooth mit Smartphones verbinden.

Trek CarBack


Eines der neuesten Radargeräte auf dem Markt. Es ist recht zuverlässig und kann über USB-C aufgeladen werden, ist aber teurer als andere Modelle. Wichtigste Merkmale:

  • Erkennt mehrere Fahrzeuge in einer Entfernung von bis zu 240 m.
  • Rücklicht: bis zu 90 Lumen.
  • Akkulaufzeit: bis zu 12 Stunden im Blinkmodus und 7 Stunden im Dauerlicht-Modus.
  • Das Radar lässt sich über ANT+ mit kompatiblen Fahrradcomputern und über Bluetooth mit Smartphones verbinden.

Kurzum: Rearview-Fahrradradare sind eine wichtige Innovation für die Sicherheit von Radfahrern, da sie wertvolle Informationen über Fahrzeuge liefern, die sich dem Radfahrer von hinten nähern. Ihr größter Nachteil ist der Preis, doch solange das Radar zuverlässig arbeitet, überwiegen die Vorteile in Bezug auf Sichtbarkeit und Verkehrssicherheit, insbesondere auf stark befahrenen Straßen. In diesem Blogbeitrag haben wir uns auf nur fünf Modelle beschränkt, doch der Markt wächst und bietet immer mehr Möglichkeiten. Sofern dein Budget es hergibt, lautet unsere klare Empfehlung jedoch: Garmin Varia RTL515.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind markiert *

Empfohlene Artikel